Industrie

Zukunftsgespräch der Kieler Industriepolitik

Industriestandort Kiel

„Wo gibt’s denn sowas? Eine Solidaritätsbekundung zur Industrie am Standort gibt es in dieser Konstellation nicht allzu häufig“, so Stephanie Schmoliner von der IG Metall am Ende des Zukunftsgesprächs der Kieler Industriepolitik zwischen Akteuren des Industriepolitischen Dialogs: Ulf Kämpfer, Hendrik Murmann, Ingo Scheuse und Stephanie Schmoliner. Drei Institutionen, die sich am Dienstag in einer Bekundung einig sind: Solidarität!

Das Zukunftsgespräch der Kieler Industriepolitik am Alten Markt fand eingebettet in eine Motto Woche der IG Metall „Wir gestalten Zukunft“ statt, die sich rund um die Fotografie-Ausstellung Kieler Arbeiterfotografen im Pop Up Pavillon formierte. Die Fotografien wurden zugunsten ziviler Seenotrettung im Mittelmeer und der Flutopfer in Deutschland versteigert.

Der UV Kiel war in diesem Gespräch gleich doppelt vertreten. Der Vorstandsvorsitzende Hendrik Murmann konnte im Verlauf deutlich machen: "Alle Akteure der Kieler Wirtschaft müssen in gemeinsamer Anstrengung versuchen, Industriearbeitsplätze in der Region zu schaffen und vorhandene Arbeitsplätze wo immer möglich zu erhalten. Scheuse: „Unsicherheiten, wie jüngst am Industriestandort Friedrichsort, sorgen uns natürlich, denn wir haben insbesonder im Maschinenbau eine lange Tradition und es ist wichtig für die Fachkräfte und die Stadt Kiel als Wirtschaftsstandort, das Know-How wenn möglich am Ort zu behalten".

Ob es darum geht Fachkräfte an Kiel zu binden oder junge Menschen für Kiel neu zu begeistern. Deutlich wird: Kiel muss im Schulterschluss mehr tun.

So fordert Schmoliner auf, mehr Tatkraft und Perspektive in die Ausbildung junger Menschen zu stecken - vor allem in der Industrie. Es müsse schon bildungspolitisch eine Strategie entwickelt werden, junge Menschen für Ausbildungen in Industrie und Handwerk zu befähigen, aber auch wieder in Mode zu bringen, so Kämpfer.

Deutlich ist im Gespräch geworden, auf welche Säulen der Industriepolitsche Dialog baut: Innovation, Nachhaltigkeit und Wirtschaftsflächen. Wie soll Kiel in Zukunft aussehen? Murmann appelliert, sich Kiels Wirtschaft nicht als weißes Blatt vorzustellen, das neu bemalt werden kann. Sondern es müsse versucht werden, mit den Besonderheiten Kiels, die aktuell bestehende Wirtschaft weiterzudenken und auszuformulieren. „Wir haben wassergebundene Industrie, sind über eine tiefe Kaimauer erreichbar, über den Luftweg, über Schienen und an eine gute Infrastruktur angebunden. Wo gibt’s denn sowas?"- Diese Frage stellte sich auch in diesem Zusammenhang, denn wo sonst gibt es eine so besondere Lage wie in der Landeshauptstadt Kiel, dies sei auch zu nutzen, so Murmann.

Die wirtschaftliche Zukunft Kiels muss laut Murmann beworben und gesichert werden. Dafür benötigen wir eine wirtschaftsfreundliche Stadt, die Perspektiven bietet.



Nach oben