Rückblick: Unser Netzwerktreffen im Lubinus Clinicum

Einblicke ins Lubinus Clinicum

Am 7. November 2023 öffnete das Lubinus Clinicum im Steenbeker Weg in Kiel seine Türen für eine exklusive Besichtigung im Rahmen unseres Netzwerkes SCHULEWIRTSCHAFT, bei dem rund 30 Vertreter*innen aus Unternehmen und Schulen der KielRegion aufeinandertrafen. Die Klinik, Teil der Lubinus-Stiftung, ist nicht nur eine medizinische Einrichtung von internationalem Ruf, sondern auch ein Ausbildungs- und Innovationszentrum für zahlreiche Fachbereiche der Medizin. Was wir alles erfahren durften, lesen Sie in diesem Artikel.

Historie und Mission des Lubinus Clinicums und Stiftung

Die Geschichte des Lubinus Clinicums reicht über ein Jahrhundert zurück: Was 1895 in den Kanalarbeiter-Baracken am heutigen Nord-Ostsee-Kanal begann und durch die Gründung der ersten deutschen Physiotherapeutenschule fortgesetzt wurde, hat sich im Laufe der über 128 Jahre zu einer der modernsten Kliniken in Deutschland entwickelt, die sich hauptsächlich mit allen medizinischen Fragen des Bewegungsapparates beschäftigt. Die Lubinus-Stiftung, die neben dem Lubinus Clincum auch das Kieler Sankt Elisabeth Krankenhaus betreibt, wird nun bereits in 5. Generation von Johann Georg Philipp Lubinus und Mario Raabe als Vorstand geführt.

Die Lubinus-Stiftung, seit 2009 Rechtsträgerin der Lubinus Kliniken, dient der Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens, der Wohlfahrtspflege und der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Berufen des Gesundheitswesens. Realisiert wird dies durch medizinische Forschungsvorhaben sowie durch das Betreiben beider Krankenhäuser und der Johann Hermann Lubinus Schule - Schule für Physiotherapie, dem Medizinischen Versorgungszentrum und weiterer Dienstleistungs- und Servicegesellschaften.

Vielfältige Angebote und Ausbildungsberufe

Nach der herzlichen Begrüßung und Einführung durch Johann Georg Philipp Lubinus präsentierte Roland Balzer, Leiter Recht & Personal, die Lubinus-Stiftung als Arbeitgeber. Neben erstklassiger Patientenversorgung werden auch Ausbildungen in verschiedenen medizinischen Berufen angeboten. Besonders hervorzuheben ist die hoch angesehene Physiotherapie-Schule, die angehende Therapeuten auf höchstem Niveau ausbildet. Aus jedem Ausbildungsbereich waren Azubis und Mitarbeitende vor Ort und haben dem Netzwerk aus erster Hand von ihren Erfahrungen berichtet. An sogenannten Info-Inseln wurde geklönt und sich gewinnbringend ausgetauscht.

Details zu den Ausbildungsberufen finden Sie hier:

Ausbildung zur Pflegefachkraft

In der Rolle einer Pflegefachkraft liegt die Verantwortung in der Betreuung und Pflege von Patienten, der Vorbereitung auf diagnostische und therapeutische Maßnahmen sowie der Assistenz bei Untersuchungen und Eingriffen. Die Dokumentation von Patientendaten und die Beteiligung an der Qualitätssicherung gehören ebenfalls zu den Aufgaben. Die Ausbildung bietet anspruchsvolle Tätigkeiten und eine enge Interaktion mit den Patienten. Zudem eröffnen sich nach erfolgreicher Absolvierung der dreijährigen Ausbildung und staatlichen Prüfung vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, darunter Qualifizierungen wie Fachpfleger OP, Intensiv oder Anästhesie.

Ausbildung zur/m Anästhesietechnischen Assistent*in

Anästhesietechnische Assistenten sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Teams und kümmern sich um die Betreuung unserer Patienten während Operationen oder Untersuchungen, bei denen Narkosen eingesetzt werden. Ihre Verantwortung erstreckt sich von der Einleitung der Betäubung bis zur Aufwachphase in den Aufwachräumen. Sie spielen eine aktive Rolle bei der Überwachung lebenswichtiger Funktionen und sind wichtige Ansprechpartner für unsere Patienten. Dieser Beruf erfordert fundiertes medizinisches Fachwissen und verbindet die Arbeit mit Patienten mit der Bedienung komplexer technischer Geräte.

Ausgebildete Anästhesietechnische Assistenten und Assistentinnen finden Beschäftigung in Anästhesieabteilungen von allgemeinen Krankenhäusern, Fach- oder Hochschulkliniken sowie in ambulanten Operationszentren und Facharztpraxen, die ambulante Operationen durchführen. Die Ausbildung dauert drei Jahre.

Ausbildung zur/m Operationstechnischen Assistent*in

Operationstechnische Assistenten sind das notwendige Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Arbeitsabläufen im Operationsbereich. Eingebunden in ein Team von Ärzten, Operationstechnischen Assistenten, OP- und Anästhesiefachkräften lernen Auszubildende die Arbeitsabläufe im Operationsbereich zu organisieren und zu koordinieren. Das Ausbildungsspektrum ist vielfältig. Dazu gehören beispielsweise die OP-Instrumentierung, Springertätigkeiten (OP Vor- und Nachbereitung) und die Betreuung von Patientinnen und Patienten vor, während und nach operativen Eingriffen. Auch hier lernt man, Schritt für Schritt mehr Verantwortung zu übernehmen und fachübergreifend mit anderen Berufsgruppen zusammenzuarbeiten. Die Ausbildung dauert 3 Jahre.

Ausbildung zur/m Medizinischen Fachangestellten

Dieser Beruf bietet eine Arbeit in einem modernen medizinischen Umfeld, Arbeit im Team mit hohem Zufriedenheitsgrad. Hinzu kommt, dass dieses Ausbildungsbild auch noch extrem vielseitig ist. Die Ausbildung zu Medizinischen Fachangestellten vereint die Aufgaben von Krankenpflegerinnen und -pflegern, Büro- und Verwaltungsangestellten. So lernt man die Patienten zu empfangen, sie zu betreuen, mit ihnen professionell umzugehen, sie zu verstehen, den Tagesablauf im Behandlungsteam zu koordinieren, aber auch die notwendigen Verwaltungs- und Bürotätigkeiten auszuführen.  Schritt für Schritt übernimmt man immer mehr Verantwortung, ob im Behandlungsraum, am Empfang oder in der Abrechnung. Unterm Strich erwarten Auszubildende spannende und vielfältige Aufgaben in den unterschiedlichsten Abteilungen. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.

Ausbildung zur*m Physiotherapeut*in/en

Die Aufgaben eines Physiotherapeuten bestehen darin, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers wieder herzustellen, zu verbessern bzw. zu erhalten. Der Physiotherapeut ergänzt und unterstützt die ärztliche Therapie. Aufgrund ärztlicher Diagnose und Verordnung führt er Behandlungen durch, die nach der physiotherapeutischen Befunderhebung auf den Patienten abgestimmt sind. Physiotherapeuten sind in der Prävention und Gesundheitsförderung, Rehabilitation, in Akut- und Rehakliniken, Praxen, Senioreneinrichtungen, Sportvereinen, Betrieben, Krankenkassen, Fitness- und Wellnesseinrichtungen als auch der Berufspolitik, Forschung und im Lehramt tätig.

Mit weitergehender Qualifikation ist eine fachliche Spezialisierung oder unter der Voraussetzung eines ausbildungsbegleitenden oder berufsbegleitenden Studiengangs das Einschlagen einer akademischen Laufbahn möglich.

Die Ausbildung erfolgt an der Johann Hermann Lubinus Schule in Kiel - Deutschlands ältester staatlich anerkannten Schule für Physiotherapie. Die Schule ist nach den ISQ-Kriterien zertifiziert und bietet somit einen Ausbildungsstandard auf hohem Niveau.

Innovative OP-Techniken und Prothesen

Die Klinik ist bekannt für ihre fortgeschrittenen Operationsverfahren und innovativen Prothesen. Die Verwendung modernster Techniken und Materialien ermöglicht präzisere Eingriffe und eine schnellere Genesung der Patienten. 1963 implantierte Dr. Hans Hermann Lubinus erstmalig in Norddeutschland einem Patienten eine künstliche Totalendoprothese einer Hüfte. Die im Hause Lubinus mitentwickelte Prothese „Lubinus SP II“ ist eine besondere Prothese. Mit ihr stand Anfang der 80-Jahre nun ein erstes Modularsystem zur Verfügung, welches die Kombination des Schaftes mit Prothesen-Köpfen aus verschiedenen Materialien (z. B. Keramik) in unterschiedlichen Durchmessern und Längen erlaubte. Weiterentwickelt wurde diese Prothese bereits über 2 Mio Mal weltweit implantiert.

Besichtigung des Clinicums: Ein Einblick in die Arbeitswelt

Highlight des Treffens: Die exklusiven Führungen durch das Haus. Die Teilnehmenden wurden in drei Gruppen aufgeteilt, um das Lubinus Clinicum aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen. Die Besichtigung umfasste den hochmodernen OP-Saal, die effiziente Notfallambulanz und die Krankenstationen.

Mitarbeitende aller Bereiche zeigten eine außergewöhnliche Verbundenheit mit ihrem Arbeitsplatz und es war spürbar, wie sehr sie sich mit ihrem Job identifizieren.

Das Team des Lubinus Clinicums verwöhnte die Besucher nicht nur mit einem Blick hinter die Kulissen, sondern auch mit einem leckeren Snack und einem köstlichen Glas Rotwein zum Abschluss in der charmanten Bibliothek des Hauses. Die herzliche Gastfreundschaft rundete das informative Erlebnis ab und hinterließ bei den Teilnehmenden nachhaltige Eindrücke.

Vielen Dank für den spannenden Einblick und den interessanten Austausch.

Impressionen unseres Netzwerktreffens


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